Wieder viermal im Jahr soll es ab 2019 auch sonntags heißen „Ahlen hat auf“. Die Kaufmannschaft möchte jeweils den ersten Sonntag im Mai zum „Verkaufsoffenen“ machen. Die Änderung des Ladenöffnungsgesetzes durch Schwarz-Gelb in Düsseldorf macht‘s möglich, die Stadt prüft das Ansinnen jetzt.
Ab 2019 soll es in Ahlen wieder vier verkaufsoffene Sonntage im Jahr geben. Das ist zumindest der Wunsch von weiten Teilen der Kaufmannschaft, der jetzt bei einem Treffen im Gründer- und Dienstleistungszentrum an die Leiterin der städtischen Rechts- und Ordnungsabteilung, Gabriele Hoffmann, herangetragen wurde. Sie steht dem grundsätzlich offen gegenüber und sieht nach der jüngsten Änderung des Ladenöffnungsgesetzes durch die schwarz-gelbe Landesregierung auch keine unüberwindbaren rechtlichen Hürden.
Die Gesetzesnovelle war als Bestandteil des sogenannten „Entfesselungspaketes I“ von CDU und FDP beschlossen worden und ist am 30. März dieses Jahres in Kraft getreten. Danach erhöht sich die Anzahl möglicher verkaufsoffener Sonn- oder Feiertage von vier auf acht pro Jahr und Verkaufsstelle.
Diesen weit gesteckten Rahmen will die Werbegemeinschaft Ahlen jedoch nicht ausschöpfen, wie Sylvia Sommer vom Sprecherteam im Gespräch mit der „AZ“ erklärt. Auch wenn es bei einigen Kollegen durchaus Sympathien für einen fünften offenen Sonntag im Oktober gebe – andere würden es auch bei drei belassen wollen, abhängig von der Branche. Vor allem der Textileinzelhandel wünsche sich auf jeden Fall eine Sonntagsöffnung im Frühjahr, um seine aktuelle Sommermode präsentieren und potenzielle auswärtige Kunden anlocken zu können. Also habe man sich mehrheitlich darauf verständigt, am ersten Sonntag im „Wonnemonat“ – im kommenden Jahr wäre das der 5. Mai – die Geschäfte von 13 bis 18 Uhr zu öffnen. „Vorher wollen wir dann am Marienplatz den Maibaum aufstellen“, kündigt Sylvia Sommer die – zunächst versuchsweise – Abkehr vom bisherigen Samstagstermin für dieses Ereignis an.
Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das hinbekommen.Gabriele Hoffmann
Beibehalten werden sollen die verkaufsoffenen Sonntage zum Stadtfest, zum „Pöttkes- und Töttkenmarkt“ und während des „Ahlener Advents“. Den früher vorgeschriebenen „Anlassbezug“ hat Schwarz-Gelb zwar abgeschafft, im Gesetz wird jedoch der „Zusammenhang mit örtlichen Festen, Märkten, Messen oder ähnlichen Veranstaltungen“ weiter als einer von beispielhaften Sachgründen aufgeführt, die eine ausnahmsweise Sonn- oder Feiertagsöffnung rechtfertigen können, neben „Erhalt, Stärkung oder Entwicklung eines zukunftsfähigen stationären Einzelhandelsangebotes“. Diese Anforderungen zu erfüllen, sollte nicht allzu schwer fallen. Gabriele Hoffmann ist denn auch „sehr zuversichtlich, dass wir das hinbekommen“. Selbstverständlich würden Gewerkschaften, Kirchen und Handwerkskammern im weiteren Abstimmungsverfahren beteiligt, verspricht sie.
Einen offenen Sonntag im Mai gab es in Ahlen schon für einige Jahre, zuletzt 2016, gekoppelt an die Frühjahrskirmes auf dem Rosenbaum-Platz. Dessen Konformität mit dem alten Ladenöffnungsgesetz stand jedoch auf wackeligen Füßen und so wurde er, als die Gewerkschaft „Verdi“ 2017 zahlreiche Kommunen auch im Münsterland mit einer Klagewelle überzog, vom Rat vorsorglich gestrichen.
Ahlener Zeitung, Bericht: Peter Harke
Aktuelle Umfrage der Werbegemeinschaft Ahlen
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