Das „Sol Mar“ wird wieder „Stadtcafé“, sagt Achim Kraus. Der neue Betreiber will Anfang Juli eröffnen – und ab Herbst eins höher wie zu guten alten Zeiten zum Tanz bitten.
Die einfachste Entscheidung, die Achim Kraus in diesen Tagen zu treffen hat, ist die des neuen Namens, der ganz der alte sein soll. „Natürlich Stadtcafé!“ schießt es aus dem 46-jährigen Ahlener lachend heraus. Ebenso klar: „Treppe rauf“ werde wieder wie früher getanzt. Vielleicht schon im Oktober. Kraus ist neuer Betreiber der Gastro am Marienplatz. Nach knapp einjährigem Leerstand gibt‘s jetzt viel zu tun, um das Sommergeschäft noch mitnehmen zu können.
Mineralwasser aus dem Pappbecher, den schnellen Kaffee aus der Pad-Maschine. Das, was demnächst zum Kerngeschäft gehört, läuft wenige Stunden nach der Übernahme noch nebenher auf kleinster Sparflamme. Ein Durcheinander zwischen Tapetenbüchern und Trockentüchern ist klares Signal des Neuanfangs.
Ein Teil des Mobiliars soll bleiben. Allem voran die roten Sitzsofas mit ihren hohen Lehnen. Stühle will Kraus neue. Leichtere. Und auch die Theke soll eine andere sein, um Veränderung zu zeigen. Die Rückwand aus gemauertem Naturstein könne schick aussehen. Gefallen findet der neue Betreiber an einem Prospekt, auf dem der Thekentisch in lichtdurchflutetem Blau leuchtet. Aber mal schauen. . .
Leichte italienische Küche
Kleine Veränderungen auch vor dem Bistro. Der Holzboden wird auf ganzer Länge erweitert, um den abschüssigen Boden auf Höhe zu bringen. Tische und Stühle kehren in Kürze auch in den lauschigen Mariengarten zurück. Der Schriftzug „Sol Mar“ wird nach kurzem Intermezzo verschwinden. „Es war für mich immer das Stadtcafé“, lässt Achim Kraus einmal mehr wissen. Der kleine Namenszusatz „di citta“ verrät seine italienischen Wurzeln. Die auch bis auf die Speisekarte ausstrahlen: die leichte Küche mit italienischen Elementen wie Pizza oder Pasta soll‘s sein. Dazu Salate, Fleisch- und Fischgerichte. Aber auch Pommes.
Das ist das, worauf die Leute lange gewartet haben.
Achim Kraus
Sobald im Erdgeschoss alles eingerichtet ist, geht‘s oben weiter. Der gebürtige Heessener will alte Stadtcafé-Zeiten neu aufleben lassen, in denen an den Wochenenden zu später Stunde „Treppe rauf“ noch bei Foxtrott und Aprés-Ski-Musik die Party lief. Passend ab Oktober, wenn sich das Geschäft wieder nach innen verlagert.
Gastronomieerfahrungen hat Achim Kraus genug gesammelt. In den Anfängen gleich Geschäftsführer im „Schnarchhahn“ an der Gerichtsstraße, später in einer Erlebnisgastro in Lünen. Zuletzt mit Bistro und Pizzeria in der „Ritter-Passage“ in Hamm. Mit dem „Stadtcafé“ glaubt er jetzt das Objekt gefunden zu haben, nach dem er so lange gesucht hat. „Ein super schöner Platz“, schwärmt Achim Kraus und schaut raus auf den Mariengarten. Von seinem Angebot ist er überzeugt: „Das ist das, worauf die Leute lange gewartet haben.“
Ahlener Zeitung, Bericht: Ulrich Gösmann